Schärfentiefe

Mit der Schärfentiefe meint man den Entfernungsbereich im Bild, der scharf abgebildet wird, also zum Beispiel von 3,25m bis 5,10m. Alles davor bzw. danach wird mehr oder weniger unscharf. Damit hat man ein fantastisches Gestaltungsmittel für seine Bilder.

Die Schärfentiefe kann durch die Blendeneinstellung beeinflusst werden und ist auch von der Brennweite des Objektives sowie von der eingestellten Entfernung abhängig.

Manche Objektive haben eine Skale, auf der man den Schärfebereich ablesen kann.
Bei Kameras der Canon-EOS-Reihe gibt es ein Programm (A-DEP), mit dessen Hilfe man relativ einfach den gewünschten Schärfentiefebereich erhält. Dazu muss man zwei Punkte (vorderster und hinterster) per Autofokus anvisieren. Die Kamera ermittelt dann die erforderliche Blende.
Hat man alle diese Möglichkeiten nicht, dann kann man die Schärfentiefe auch berechnen. Es gibt verschiedene Internetseiten, die einen solchen Rechner anbieten, einfach mal Google fragen.
Manche Spiegelreflex-Kameras haben eine Abblendtaste. Auf Druck schließt sich die Blende auf den eingestellten Wert. Jetzt kann man auf der Mattscheibe die Schärfentiefe einschätzen. Das ist eine sehr nützliche Funktion. Logischerweise wird beim Abblenden das Sucherbild dunkler und man kann unter Umständen kaum noch etwas erkennen.
Wem das alles zu kompliziert ist - folgender Tipp, der allerdings nicht ganz richtig ist, aber trotzdem oft hilft: Der Schärfenbereich vor der exakten Einstellentfernung macht in Standardsituationen etwa 1/3 der Schärfentiefe aus, 2/3 liegen danach. Willst Du also zum Beispiel ein Gruppenbild machen und die Leute stehen in vier Reihen hintereinander, dann stelle auf die zweite Reihe scharf. Ist die Blende geeignet gewählt, dann bekommt man die erster Reihe (1/3 vor) und auch die dritte und vierte Reihe (2/3 nach) mit scharf.

Achtung!

Manchmal wird auch von Tiefenschärfe gesprochen. Damit meint man das gleiche, dieser Begriff ist aber meiner Meinung nach nicht exakt. Denn lässt man sich das Wort mal auf der Zunge zergehen (oder frage den Deutschlehrer :-) ), merkt man, dass es irreführend ist:

Tiefenschärfe - eine Schärfe in der Tiefe, also hinten (falsch, denn die Schärfe kann auch vorn oder im mittleren Bereich sein)
Schärfentiefe - eine Tiefe, in der sich die Schärfe ersteckt (richtig)
Vielleicht wäre es besser von Schärfeausdehnung zu sprechen. Jedenfalls werden beide Begriffe gebraucht und meinen wohl auch das Gleiche.

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